Die Synagoge

Die Ehemalige Synagoge Erfelden und der Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V.

Signe des Vereins

FÖRDERVEREIN
JÜDISCHE GESCHICHTE UND KULTUR
IM KREIS GROSS-GERAU e.V.

Zur Geschichte der Ehemaligen Synagoge Erfelden lassen wir Erzählungen, Zeitungsartikel, Fachliteratur und Bilder sprechen. Das erscheint uns der beste Ansatz, ihnen, den Lesern zu vermitteln, wie es zur Errichtung dieser Landsynagoge kam und wie sich ihr weiteres Schicksal darstellt. Wir setzen voraus, dass ihnen der zeitgeschichtliche Rahmen bekannt ist, in den all dies einzuordnen ist. Wir wollen damit auch ihr Interesse an einem Besuch der ehemaligen Synagoge Erfelden und des Fördervereins Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V. wecken. Wir bedanken uns dafür, dass wir dies im Rahmen der Schriftenreihe der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung „Hessische Geschichten 1933 – 1945“ tun dürfen.

 

Federzeichnung der Ehemaligen Synagoge Erfelden von Hans Pehle
Vor der Renovierung (1988)

„Acht jüdische Familien waren es, die im Jahr 1877 das Gebäude in der Neugasse 43 (damals Haus Nr. 30) zur Synagoge weihten. Zuvor hatten Sie die Gottesdienste der jüdischen Gemeinde im benachbarten Wolfskehlen besucht. Allerdings handelte es sich bei der Erfelder Synagoge nicht um einen vollständigen Neubau. Der Förderverein fand im Ortsarchiv das „Gesuch des Heinrich Maul zu Erfelden wegen Erbauung eines neuen Backhauses“ vom 6. August 1862. Dieser Urkunde zufolge war Michael Kabey, Zimmermeister aus Stockstadt a. Rh., aller Wahrscheinlichkeit nach der ursprüngliche Baumeister des Hauses.“ nach 1)
Um 1875 erwarb die kleine Gemeinde dieses Backhaus und baute es zu ihrer Synagoge um.
Thea Altaras beschreibt 1988 in ihrem Buch „Synagogen in Hessen“ das Objekt wie folgt: „Eingeschossiger Massivbau aus Ziegelmauerwerk, verputzt, Satteldach giebelseitig zum Straßenverlauf, Biberschwanzeindeckung, Giebelgeschoß, kleiner rechteckiger Grundriß, beinahe quadratisch, kleiner Sockel, kein Keller. Am Straßengiebel, der als treppenförmiger Schildgiebel ausgeführt ist, waren vermutlich zwei Rundbogenfenster, deren Spuren teilweise auch durch den Putz erkennbar sind.“ 2)

 

Aharon Schönweiß hat in seinem Buch „Josuas Traum“, Jüdische Geschichten, die Einweihung der Synagoge Erfelden als Erzählung verfasst. Wir folgen in gekürzter Form seiner anschaulichen Beschreibung ab Seite 95 ff. 3)
„Das Jahr 5638 war angebrochen, es sollte der israelitischen Gemeinde von Erfelden ihre eigene Synagoge bringen. Endlich stand das Datum fest: der 6. Dezember 1877. Und dann wird chanukka das erste Fest sein, das wir in unserer Synagoge feiern; Großmutter Sara rief es ihren Enkelkindern Rosa und Julius zu und umarmte sie.
Nicht immer lacht im Dezember die Sonne, mit trüben Herbsttagen muß gerechnet werden, aber, war es nun einfach masel, oder waren es die Gebete, die sie alle zum Ewigen geschickt hatten, nicht des Wetters wegen, sondern für ihre Zeit im eigenen Gotteshaus, das sich alle so sehr ersehnt hatten – auf alle Fälle begann Tag mit einem lupenreinen blauen Himmel, und er schien blauer zu sein, als sie ihn je erlebt hatten.
Langsam, ganz langsam kam die Sonne am Horizont nach oben, am 06. Dezember läßt sie sich Zeit damit, aber dann strahlte sie auf das neue Gotteshaus in der Neugasse 30 und auf die Kinder Israels im schönen Erfelden, das sich ihre Vorväter für ihr Leben ausgewählt hatten, und im dem sie sich wohlfühlten, in dem sie für alle Zeit leben wollten, auch wegen der freundschaftlichen Verbundenheit mit ihren christlichen Nachbarn. Alle kamen sie zusammen, an diesem Tag war die schul auch für die Kinder offen, sie erwartete die 67 Mitglieder der israelitischen Gemeinde.“
„Nach der ersten Thoralesung wird Rabbi Dr. Marx die Synagoge einweihen und alle, auch die Frauen und Kinder werden den Raum der Heiligen Lade füllen. Auf halber Höhe fielen mir jetzt die bunten Scheiben der Rundfenster ins Auge, ihre Schönheit kam hier im Raum viel besser zur Geltung, als wenn man sie von außen betrachtete, das Sonnenlicht, das durch die Fenster drang, ver

goldete alles. Auch die Deckengemälde waren nun vollendet, Abraham hatte sich mit seinem Sinn für ornamentale Kunst durchgesetzt. Die Farben waren dunkel gehalten, schwarz, dunkelblau und dunkelgrün; wir hatten beschlossen, daß an irgendeiner Stelle des Hauses, wie es üblich war, unsere Trauer zum Ausdruck kommen sollte, daß wir nicht in Jerusalem sind, daß wir uns heimsehnen.“
„Die Einweihung und Ansprache des Rabbiners berührte unsere ganze Vergangenheit in Erfelden, er gedachte unserer Toten und sprach seine Hoffnung für das Gedeihen der Gemeinde aus und dafür, daß dieses Haus, das er segnete, für uns alle masel tow bringen sollte. Auf sein

Zeitungsausschnitt (Durch Klick vergrößern)

kaddisch antwortete die Gemeinde mit Amen Jehe Schme Raba, erhoffte sich damit Vergebung für alle Sünden und einen guten Anfang im eigenen Gotteshaus. Aber der Rebbe beschloß die Feier, es konnte nicht anders sein, mit dem schma, mit unserem Glaubensbekenntnis: sch´ma Jiss-roe´jl – Höre Israel, der Ewige, unser Gott, der Ewige ist einzig!“

 

Bild der Synagoge um 1930 mit Familie Knöß

„Seiner ursprünglichen Bestimmung entsprechend besaß das Gebäude einst eine Back- und Mehlstube, Standort des Backofens und Verlauf des Schornsteins sind noch heute erkennbar. Für die Nutzung des Gebäudes als Synagoge waren dementsprechend etliche Umbauten erforderlich, etwa die Erhöhung des Dachgeschosses, der Aufsatz des charakteristischen Treppengiebels und im Inneren der Abriss von Trennwänden für die Schaffung des Betraumes. Allerdings ließ die Höhe dieses Raumes den Einbau einer Frauenempore (in Synagogen sitzen Männer und Frauen getrennt) nicht zu. Daher ist es denkbar, so erläutert Walter Ullrich, dass ein Teil des Raumes mit einer Balustrade abgeteilt und so ein separates „Frauenabteil“ geschaffen wurde, das auch einen eigenen Zugang erhielt.“ nach 1)

In Erfelden lebten in den zwanziger bis Anfang der dreißiger Jahre des 20. JH noch 35 Juden.
Das Groß-Gerauer Kreisblatt weiß im Jahr 1927 zum 50jährigen Jubiläum der Erfelder Synagoge folgendes zu berichten:

Mit der Machtübergabe an Hitler und die Nationalsozialisten begann 1933 der menschenverachtende und mörderische Antisemitismus an Boden zu gewinnen. An ein gedeihliches Leben für Menschen jüdischen Glaubens war nicht mehr zu denken.
Im Jahr 1937 musste daher die Erfelder jüdische Gemeinde ihre Synagoge unter dem Druck der für Juden unhaltbar gewordenen Lebensumstände verkaufen.

„Das Gebäude der ehemaligen Synagoge im heutigen Riedstädter Stadtteil Erfelden verdankt ihren Erhalt dem Umstand, dass Abraham Sternfels, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Erfelden-Goddelau, sie bereits 1937 an den damaligen Nachbarn Philipp Glock III verkaufte. Mit dem Erlös konnte die Auswanderung ärmerer jüdischer Familien unterstützt werden. So konnten sie zum größten Teil den Häschern des Nazi-Regimes entkommen.“ nach 1)
„Auf diese Weise überstanden viele „baulichen Zeugen des Judentums die NS-Zeit quasi unbeschadet“. Doch droht diesen Bauwerken nachträglich der Untergang, etwa infolge anderer Nutzung oder Verwahrlosung, die oft auf Desinteresse der heutigen Besitzer zurückzuführen ist. Die Schlußfolgerung der Studenten: Damit würden die letzten Bauwerke verschwinden, die noch Zeugnis ablegen können von der jahrhundertealten deutsch-jüdischen Geschichte. Im Wortlaut: „Jeder Deutsche trägt die Verantwortung, die Erinnerung an diese Geschichte und ihr Ende wachzuhalten. Wir sehen als Architekturstudenten unsere besondere Aufgabe in der Bewahrung der baulichen Zeugen. Daher gründeten wir unsere Initiative in der Absicht, mit Hilfe unserer speziellen Qualifikation etwas gegen diese schleichende Zerstörung zu unternehmen.“ 1)
Während und nach dem Krieg diente die ehemalige Synagoge als Wohnhaus mit wechselnden Mietern. 1979 wurde das Haus wiederum

Lageplan 1938

verkauft, wobei der Käufer seine geplante und begonnene Nutzungsänderung wohl nicht realisieren konnte und diese alsbald aufgab. Ab 1981 war das Gebäude dann unbewohnt, wobei es in den folgenden acht Jahren schließlich immer mehr verfiel.
Zwischenzeitlich wurden in Folge der Dokumentation von Frau Thea Altaras alle ehemaligen Synagogengebäude in Hessen unter Denkmalschutz gestellt. 2)
Im Sommer 1989 konnte dann der neu gegründete „Förderverein Jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau eV.“ ( dazu später) das dem Verfall preisgegebene Haus erwerben.
„1989 stand in der Neugasse in Erfelden ein heruntergekommenes Haus. Einzig der treppenförmige Schildgiebel oder die zugemauerten Rundbogenfenster erinnerten an sein ursprüngliches Aussehen. Das Gebäude stand bereits zu diesem Zeitpunkt einige Jahre leer. „Der eingeschossige, quadratische Massivbau aus verputztem Ziegelmauerwerk ist in einem erbärmlichen Zustand: Im Inneren bröckelt der Putz von den Wänden, es zieht durch die Fenster. Nur der blaue Anstrich, der an manchen Stellen durchschimmert, zeugt vom früheren Aussehen“, so schrieb 1990 ein Chronist.“ 1)
„Allein es fehlte am Geld. Weder der Kreis Groß-Gerau noch die Gemeinde Riedstadt fühlten sich in der Lage, die nötigen Mittel für die Sanierung der Synagoge aufzubringen, die nach dem erklärten Willen der politischen Repräsentanten zu einem Dokumentationszentrum für die ausgelöschte jüdische Geschichte und

Innenansicht des Synagogenraums nach der Renovierung

Kultur im Kreis Groß-Gerau werden sollte. Hier nun sollte ein Förderverein einspringen, der vom Kreis Groß-Gerau, den Kommunen des Kreises, etlichen Kirchengemeinden, Banken und auch Privatpersonen 1989 gegründet wurde.“ nach 1)

 

„Zum Glück hatten wir immer zu wenig Geld.“ – Eigentlich ist diese Aussage des ersten Vorsitzenden des „Fördervereins jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau“ Walter Ullrich widersprüchlich: Wie kann es ein Glück sein, zu wenig Geld zu haben? – Weitere Erläuterungen Ullrichs aber bringen rasch Klarheit über den glückhaften Geldmangel: „Die dadurch bedingten Zwangspausen bei der Sanierung der Synagoge gaben uns immer wieder Zeit, den Fortgang der Arbeiten zu überdenken. So entwickelte sich während des Baus das Konzept, das schließlich zu der heutigen Gedenkstätte führte, die zugleich als Dokumentations- und Lernstätte genutzt wird, aber auch Raum für kulturelle Veranstaltungen bietet.“ 1)

Schon während der Sanierungs- und Renovierungsphase wurde dem Förderverein im Jahr 1991 der Hessische Denkmalschutzpreis verliehen.

Die Ursprünge der Vereinsgründung und der Idee eine ehemalige Synagoge im Kreis als Baudenkmal zu bewahren, sind auf ein Projekt zurückzuführen welches der Kreis Groß-Gerau Mitte der 80er Jahre initiiert hatte. Er erteilte damals der Historikerin Angelika Schleindl den Auftrag, die Geschichte der Juden im Kreis Groß-Gerau zu erschließen und diese möglichst in einer Ausstellung und einem Buch für die Nachwelt zu dokumentieren.

Im Jahr 1988 – dem 50. Jahrestag der Terrornacht der Nazis am 09./10. November – war diese Arbeit dahingehend getan, dass eine Ausstellung in den Geschäftsräumen der Kreissparkasse Groß-Gerau die Geschichte der Juden im 19. Und 20. Jahrhundert exemplarisch darstellte. Das Buch von Angelika Schleindl „Verschwundene Nachbarn“ erschien 1990. 4)

Im Verlauf ihrer Recherche, stellt Frau Schleindl fest, dass die Geschichte der Juden im Kreis Groß-Gerau sich sehr viel umfangreicher darstellte und es sinnvoll wäre einen Gedenkort zu finden, an dem die Geschichte des Landjudentums weiter erforscht und gewahrt werden könnte.
Diese Idee war die Geburtsstunde des Fördervereins für jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau, der unter großer Beteiligung von politischen, wirtschaftlichen Gremien und vielen Einzelpersonen dann am 08. Februar 1989 im historischen Rathaus in Groß-Gerau gegründet wurde.
Zur wichtigsten und ersten Aufgabe des Vereins gehörte es, die ehemalige Synagoge Erfelden zu erwerben, was dann auch im Frühjahr des Jahres mit tätiger Mithilfe, besonders auch vom Landkreis Groß-Gerau der Spitze der Landrat Willi Blodt und der Kreissparkasse Groß-Gerau an der Spitze Direktor Horst Richter geschah.
Wir haben im vorherigen Kapitel die Sanierung und Renovierung der ehemaligen Erfelder Synagoge geschildert.
Deswegen nun zur weiteren Geschichte des Fördervereins für jüdische Geschichte und Kultur im Kreis Groß-Gerau e.V. Schnell kristallisierten sich folgende Arbeitsschwerpunkte heraus: Erhaltung und Restaurierung des ehemaligen Synagogengebäudes in Erfelden, Erstellung einer Konzeption für dieses Haus als Gedenkstätte, Vorbereitung eines Archives und einer Handbibliothek zur Geschichte der Juden auf dem Land und Umwidmung der ehemaligen Synagoge Erfelden zu einem kulturellen Treffpunkt mit Lesungen, Konzerten und Begegnungen aller Art.
Hervorzuheben unter den Inventarien und Ausstattungsgegenständen sind besonders die drei originalen, bleiverglasten Buntglasfenster von 1877 an der östlichen Traufseite des Gebäudes. Diese hatte der damalige Käufer der entwidmeten Synagoge zwar 1938 ausbauen lassen, aber nicht vernichtet. Vielmehr fanden sie sich 113 Jahre nach ihrem ersten Einbau und 52 Jahre nach ihrem Ausbau auf dem Dachboden seines früheren Wohnhauses nebenan. Dessen jetziger Eigentümer hat sie bei seiner Entrümpelung des alten Bauernhauses 1981/82 ebenfalls verschont, da er sie als irgendwie erhaltenswert ansah. Dies freilich, ohne damals zu wissen woher sie einst stammten, da nichts auf ihre frühere Verwendung hinwies. Erst nach weiteren 8 Jahren, als das Projekt zur Restaurierung der ehemaligen Synagoge Gestalt annahm, ergab sich deren Herkunft und sie konnten wieder an ihren früheren Platz zurückkehren.
Bemerkenswert ist auch die Odyssee eines blauen, kunstvoll bestickten Thora-Vorhanges der 1867 zur Einweihung der Synagoge in der benachbarten Ortschaft Biebesheim von Michael, Sohn des Meir gestiftet wurde. Dieser Vorhang und weitere Inventarien hat die Familie Wachenheimer nach der Auflösung der Biebesheimer Gemeinde und dem Verkauf der dortigen Synagoge in die Emigration nach England mitgenommen. Dort befand er sich 56 Jahre zuletzt in der Obhut der hochbetagten Frau Wachenheimer, welche die Geschehnisse in ihrer alten Heimat nach wie vor aufmerksam verfolgte. Durch Korrespondenzen mit Biebesheimer Vertrauten erfuhr sie um 1990 von der Einrichtung der Gedenkstätte in Erfelden. Sie äußerte den Wunsch, dass die geretteten Inventarien aus ihrem Besitz wieder zurückkehren sollten, um an das frühere Gemeindeleben hier zu erinnern.
So geschah es dann auch, dass eine Delegation des Fördervereins nach London reiste, und diverse Dinge in Empfang nehmen konnte. Der Thoravorhang hängt seitdem als markantes Exponat an würdiger Stelle im Versammlungsraum in Erfelden.
Bei dem Besuch in London erhielt der Förderverein auch einen Original-Schutzbriefes aus dem Jahr 1765 übereignet, der 1805 vom Darmstädter Landgrafen Ludwig für den Vorfahr von Frau Wachenheimer, Herz-Löb zu Biebesheim, ausgestellt wurde.

Bild des Schutzbriefes von 1765

In den letzten Jahren haben sich dann als Schwerpunkte unter dem Titel: 70 Jahre danach – zeitgeschichtliche Vorträge zur Mentalitätsgeschichte

Besuchergruppe aus Israel und USA

im deutschen Reich und besonders im Landkreis Groß-Gerau herausgebildet und die Förderung und Unterstützung von Initiativen zur Verlegung von Stolpersteinen im Kreis Groß-Gerau ergeben.

Folder zur 1. Stolpersteinverlegung in Riedstadt

Über die Verlegung der Stolpersteine entwickelten sich vielfältige Kontakte zu ehemaligen jüdischen Bürgern des Landkreises Groß-Gerau und/ oder deren Nachkommen. Wie auch jegliche Art von Kontaktpflege einen weiteren Schwerpunkt der Vereinsarbeit bildet.
Nicht zuletzt ist es der Jüdische Friedhof in Groß-Gerau, der gelegentlich von Nachkommen der dort bis 1938 bestatteten Bürger des Kreises besucht wird, welcher Gegenstand von Korrespondenzen und persönlichen Begegnungen bildet.
Der Groß-Gerauer Friedhof war ein so genannter Verbandsfriedhof. Die Mitgliedsgemeinden des Friedhofsverbandes erstreckten sich dabei sogar über die Grenzen des heutigen Kreises Groß-Gerau hinaus bis in die Kreise Darmstadt-Dieburg und Offenbach.
Regelmäßige Führungen über diesen Friedhof mit Erläuterungen für die interessierte Öffentlichkeit oder für einzelne Privatbesucher gehören seit Jahren ebenfalls zu den Aktivitäten des Fördervereins.

Heute ist die ehemalige Synagoge Riedstadt-Erfelden ein geschätzter Treffpunkt für Menschen, die die jüdische Geschichte ihrer Region (des Landkreises Groß-Gerau) erfahren und erforschen wollen und darüber hinaus ein angesehener Berater von Gremien des Landkreises Groß-Gerau in Fragen der Aufarbeitung von nationalsozialistischer Vergangenheit.

Veranstaltungen im Winter/Frühjahr 2013/ 2014

Literatur- und Zitatnachweis:
1) Uwe Grünheid, Judentum im Kreis Groß-Gerau, Offenbach 1998
2) Thea Altaras, Synagogen und rituelle Tauchbäder in Hessen, Königstein 2007
3) Ahron Schönweiß, Josuas Traum, Offenbach, 1994
4) Angelika Schleindl, Verschwundene Nachbarn, Groß-Gerau, 1990
Angelika Schleindl, Der Jüdische Friedhof Groß-Gerau, Darmstadt 1993
Weitere Informationen unter: www.fjgk.de